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Andrena bucephala

Stephens 1846

Sandbienenart

male Andrena bucephala, Männchen

male Andrena bucephala, Weibchen.

Andrena bucephala

male Andrena bucephala, Männchen, Frontalansicht.

Andrena bucephala

male Andrena bucephala, Weibchen, Frontalansicht.

Kennzeichen

Männchen: 9–10 mm. Die Männchen ähneln Andrena ferox, haben aber lange, sich kreuzende Mandibeln, aber keinen Wangendorn. Gelegentlich ist Makrocephalie (deutlich vergrößerter Kopf) zu beobachten. Weibchen: 12 mm. Die Weibchen sind eher unauffällig, durchweg bräunlich behaart, haben aber deutliche schmale Binden auf den Tergitenden 2–4 und eine gelbbraune Schienenbürste.

Verbreitung

In Deutschland nur südlich der nördlichen Mittelgebirgsschwelle, aber nur zerstreut und trotz der kommunalen Lebensweise meistens nur einzeln nachgewiesen. Selten.

Lebensraum

Wiesenhänge der Mittelgebirge wie Schwarzwald und Schwäbische Alb. Dort gerne in Wald- oder Heckennähe, an Waldrändern, auf mit Sträuchern und Bäumen durchsetzten Kalk-Magerrasen sowie Parks. Nester sowohl auf horizontalen Flächen als auch in Böschungen auf sandigem wie lehmigem Untergrund, stellenweise in der Wiesenvegetation und daher schwer auffindbar. Einmal befand sich ein Nistplatz tief in einem Kaninchenbau. Teilsiedler.

Lehmgrube

Andrena bucephala besiedelt auch Streuobstwiesen wie hier auf der Schwäbischen Alb (Rietheim, 23. Mai 2010). [Für Großansicht auf Bild klicken]

  • Wiese
    Andrena bucephala besiedelt auch Streuobstwiesen wie hier auf der Schwäbischen Alb (Rietheim, 23. Mai 2010).

Nistweise

Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, in der Regel in kleineren Kolonien. Kommunale Art, bei der mehrere Weibchen einen gemeinsamen Nesteingang benutzen. Ich selbst fand in einer Obstwiese vier dicht beieinander liegende Nester mit 25 Weibchen. O'Toole fand eine über mindestens vier Jahre bestehende Ansammlung von 24 Nestern mit 234 Weibchen. (Else & Edwards 2018, O'Toole & Raw 1991, Owens 2023, Perkins 1917, 1919, Yarrow & Guichard 1941, eig. Beob.).

Blütenbesuch

Polylektische Art (3 Pflanzenfamilien), die Bäume und Sträucher bevorzugt.

    Bisher bekannt gewordene Pollenquellen:
  • Rosaceae
  • Vogel-Kirsche (Prunus avium)
  • Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus laevigata)
  • Eingriffliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
  • Salicaceae
  • Salweide (Salix caprea)
  • Sapindaceae
  • Feld- Ahorn (Acer campestre)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus).

Andrena bucephala. Auf einer Obstwiese befand sich ein Nesteingang zwischen Moostrieben.

Ein Weibchen von Andrena bucephala wird seinen Pollen bald in seinem Bodennest abladen.

Ein pollenbeladenes Weibchen von Andrena bucephala.

Ein Weibchen von Andrena bucephala rastet mit Pollen beladen auf seinem Heimweg.

  • Andrena bucephala
    Andrena bucephala. Auf einer Obstwiese befand sich ein Nesteingang zwischen Moostrieben.
  • Andrena bucephala
    Ein Weibchen von Andrena bucephala wird seinen Pollen bald in seinem Bodennest abladen.
  • Andrena bucephala
    Ein pollenbeladenes Weibchen von Andrena bucephala.
  • Andrena bucephala
    Ein Weibchen von Andrena bucephala rastet mit Pollen beladen auf seinem Heimweg.

Kuckucksbienen

Nomada hirtipes ist regelmäßig an den Nestern anzutreffen.

Phänologie

Univoltin. Flugzeit von Mitte April bis Ende Mai.

Literatur

Else, G.R. & Edwards, M. (2018): Handbook of the bees of the British Isles. Volume 2. 775 S., Ray Society.
Hallett, H.M.
(1928): The Hymenoptera Aculeata of Glamorgan. Transactions of the Cardiff Naturalist's Society 60: 3367.
O'Toole, C. & Raw, A. (1991): Bees of the World. Blandford. London.
Owens, N. (2023): Observations of a nest aggregation of Andrena bucephala at Cambridge University Botanic Garden and at Stonepit Quarry, Northamptonshire, with notes on associated Nomada species and on pollen collected. – BWARS Newsletter Autumn 2023: 11–17.
Perkins, R.C.L. (1917): Andrena bucephala Steph. and Nomada bucephalae Perk. in Devonshire, and notes on their habits. - Entomologist's Monthly Magazine 53: 198-199.
Perkins, R.C.L. (1919): The British species of Andrena and Nomada. – Trans. ent. Soc. London, 1919: 218–319.
Yarrow, I.H.H. & Guichard, K.M. (1941): Some rare Hymenoptera Aculeata, with two species new to Britain. – The Entomologist‘s Monthly Magazine 7: 2–13.
Westrich, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands.– 2., aktualisierte Auflage, 824 S., 1700 Farbfotos. Stuttgart (E. Ulmer).