Begrünte Dächer und Garagen werden zunehmend beliebter. Schließlich haben sie positive Effekte auf das Klima (Wärmedämmung im Winter, Hitzeschild im Sommer), den Schutz vor Feinstaubbelastung und Lärm und nicht zuletzt auch auf die Artenvielfalt. Durch die Begrünung von Flachdächern mit trockenheits- und wärmeliebenden Pflanzen können Wildbienen ein zusätzliches Nahrungsangebot erhalten. Das Spektrum der Besucher hängt allerdings sehr von der Höhe und Lage des Gebäudes und der Bepflanzung ab. Auf hohen Gebäuden sind Flachdächer und damit potentielle Besiedler starken Winden ausgesetzt. Für die extensive, pflegeleichte Dachbegrünung, z. B. einer Garage, eignen sich eine ganze Reihe von Steingarten- bzw. Trockenmauerpflanzen. Vor allem verschiedene Formen der Dickblattgewächse wie Fetthennen (Sedum) und Hauswurz (Sempervivum) gedeihen auf diesem Extremstandort. Besonders zu empfehlen ist die Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre).
Begrünte Dächer sind eine Ergänzung, aber kein adäquater Ersatz für Trockenrasen, Magerwiesen, Ruderalflächen oder andere wertvolle Nahrungsräume.
Auf Dächern können, abhängig von Schichtaufbau und Pflegeaufwand, eine ganze Reihe von Wildstauden gepflanzt werden, die von Wildbienen gerne besucht werden, wie z. B.:
Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre)
Ein Männchen der Dünen-Blattschneiderbiene (Megachile maritima) beim Besuch der Felsen-Fetthenne (Sedum rupestre).
Diese Spinnweben-Hauswurz (Sempervivum arachnoideum) ist nicht nur hübsch anzuschauen, sie wird auch von einer ganzen Reihe von Wildbienen ausgiebig besucht. Außer auf dem Dach läßt sie sich auch auf dem Balkon im Topf kultivieren.
Ein Weibchen der Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum) sammelt Pollen auf dem Blütenstand der Spinnweben-Hauswurz.
Ein Weibchen der Gewöhnlichen Furchenbiene (Halictus tumulorum) hat auf dem Felsen-Steinkraut (Aurinia saxatilis) schon reichlich Pollen gesammelt.
Ein Männchen der Blauschwarzen Holzbiene (Xylocopa violacea) hat sein Winterquartier erst kürzlich verlassen und besucht nun die Blüten des Blaukissens (Aubrieta deltoidea), um Nektar zu trinken. Beachte die Milben am sogenannten Stutz, dem abfallenden Teil des Brustsegments. Die Männchen von Holzbiene sind häufig mit Milben besetzt.