Nachts, bei schlechtem Wetter oder in den Mittagsstunden sehr heißer Tage sind Wildbienen in der Regel inaktiv. Sie ruhen dann entweder in ihren Nestern, in sonstigen Hohlräumen, graben sich ein oder suchen die Blüten der Glockenblumen (Campanula), Storchschnäbel (Geranium) und Malven (Malva) oder die Köpfchen von Wegwarten (Cichorium), Disteln (Cirsium, Carduus, Onopordum) oder Flockenblumen (Centaurea) zum Schlafen auf.
Ein Männchen der Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) hat sich in einer Blüte der Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) zum Schlafen eingefunden.
Die beiden Bilder zeigen Männchen und Weibchen (rechts) der Kegelbienenart Coelioxys afra, die sich an dürren Zweigen vom Feld-Beifuß (Artemisia campestris) mit den Oberkiefern festgebissen haben.
Andere hängen sich, oft zu mehreren, unter die Körbchen von Kardengewächsen oder Korbblütlern. Manche beißen sich mit den Mandibeln an einem Blattstiel, an einem kleinen Zweig oder an einem Grashalm fest und verharren regungslos mit hängendem oder waagrecht abstehendem Körper. Vor allem Kegelbienen (Coelioxys), Wespenbienen (Nomada), Filzbienen (Epeolus) und Harzbienen (Anthidium) findet man auf diese Weise, manchmal als größere Schlafgesellschaften.
Hier haben sich 11 (elf!) Männchen der Luzerne-Sägehornbiene (Melitta leporina) unter einem dürren Fruchtstand zum Schlafen versammelt.
Zwei Männchen der Wald-Schenkelbiene (Macropis fulvipes) haben sich gegen Abend an den Fruchtstand einer Hahnenfuß-Pflanze geklammert, um so die Nacht zu verbringen.
Ein Männchen der Sol-Schwebebiene (Melitturga clavicornis) hat sich mit ihren Mandibeln an einem dürren Grashalm festgebissen.
Auch bei der bei Melitturga clavicornis schmarotzenden Art Ammobatoides abdominalis (Steppenglanzbiene) schlafen beide Geschlechter an Grashalmen festgebissen.
Fünf Männchen der Schmalbienenart Lasioglossum calceatum haben sich zum Schlafen an einem dürren Grashalm versammelt.