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Die anderen Bienen

Große Vielfalt an Arten

Wußten Sie, daß bislang allein in Deutschland rund 600 Bienen-Arten nachgewiesen wurden? (Die tatsächliche Zahl ist aufgrund unterschiedlicher Auffassungen darüber, wie Arten definiert und abgegrenzt werden, umstritten.) In der Schweiz wurden bislang mehr als 630 Arten, in Österreich über 700 Arten festgestellt. Weltweit sind bisher 20 925 Arten beschrieben worden. Zumindest enthält die entsprechende Datenbank so viele Namen (Stand 14. Dezember 2024 )! Von all diesen Arten liefert nur eine einzige in der heimischen Fauna Honig und Wachs: die Honigbiene (Apis mellifera), eine der wenigen Bienenarten, die vom Menschen seit langem genutzt wird. Dagegen sind mit Ausnahme einiger weniger Arten, die für Bestäubungszwecke eingesetzt werden, die meisten Bienenarten wildlebend. Zu ihnen gehören u. a. eine ganze Reihe von Verwandschaftsgruppen, die wir als Gattungen bezeichnen und deren deutsche Namen schon seit rund 170 Jahren existieren wie z. B. Masken- und Seidenbienen, Sandbienen, Furchen- und Schmalbienen-, Mauer- und Scherenbienen, Woll- und Harzbienen sowie Pelzbienen und nicht zuletzt Hummeln und Schmarotzerhummeln.

Zoologisch betrachtet gehören Wildbienen wie Nutzbienen innerhalb der Insektenordnung der Hautflügler (Hymenoptera) und hier innerhalb der stacheltragenden Hautflügler zur einer artenreichen Gruppe, die sich durch ihr sehr enge Beziehung zu Blüten auszeichnet. Ihre Einordnung in das zoologische System wird unterschiedlich beurteilt (siehe Folgeseite). Die korrekte deutsche Bezeichnung für diese Hautflüglergruppe ist jedenfalls »Bienen«. Dieser Begriff bezieht sich also nicht nur auf die eine Art Honigbiene!

Apis mellifera

Arbeiterin der Honigbiene (Apis mellifera).

Apis mellifera

Zwei an Salweide Pollen sammelnde Arbeiterinnen der Honigbiene.

Obwohl vielen Menschen der Begriff »Wildbienen« nicht mehr so fremd ist, weil er regelmäßig auch in den Medien auftaucht, wird die landläufige Vorstellung von Bienen immer noch von der Honigbiene, der »Nutzbiene« schlechthin bestimmt. Deshalb fällt es vielen Menschen immer noch schwer, außer dieser Hausbiene des Imkers auch noch andere Insekten als Bienen zu bezeichnen.

Eine Bildergalerie zeigt die Großansichten der auf dieser Seite zu sehenden Bilder.

So wie man »Nutzpflanzen« und »Wildpflanzen« unterscheidet, so werden alle wildlebenden Bienenarten als »Wildbienen« bezeichnet, um sie von den zur Honiggewinnung oder für die Nutzpflanzenbestäubung eingesetzten »Nutzbienen« zu unterscheiden. Gäbe es bei uns so wie in Afrika noch die wildlebende Form der Honigbiene, würde auch sie demnach zu den Wildbienen zählen.

Wildbienen sind vielgestaltige Insekten mit den unterschiedlichsten Zeichnungen und Färbungen.Es gibt stark behaarte und unbehaarte Arten. Manche sind braun, andere rot oder schwarz-gelb, wieder andere metallisch grün oder blau. Neben Winzlingen gibt es auch beeindruckend große Arten. Aus der großen Farb- und Formenfülle der in Mitteleuropa vorkommenden Arten seien hier einige Vertreter vorgestellt:

Colletes similis

Rainfarn-Seidenbiene (Colletes similis), Weibchen auf Mutterkraut (Tanacetum parthenium).

Halictus pollinosus

Filz-Furchenbiene (Halictus pollinosus), Weibchen auf Nickender Distel (Carduus nutans).

Ceratina chalybea

Große Keulhornbiene (Ceratina chalybea), Männchen.

Anthidium oblongatum

Spalten-Wollbiene (Anthidium oblongatum), Weibchen.

Megachile nigriventris

Schwarzbürstige Blattschneiderbiene (Megachile nigriventris), Weibchen.

Thyreus orbatus

Kleine Fleckenbiene (Thyreus orbatus), Weibchen.

Nomioides minutissimus

Dünen-Steppenbiene (Nomioides minutissimus), Männchen.

Nomioides minutissimus

Dünen-Steppenbiene (Nomioides minutissimus), Weibchen.

Anthophora plumipes

Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes), Männchen.

Bombus pascuorum

Ackerhummel (Bombus pascuorum), Männchen.

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