Ein Weibchen sammelt Pollen von einer Blüte des Wald-Ziests (Stachys sylvatica). Beachte die Pollenernte mit dem Vorderkopf.
Ein Weibchen sammelt Pollen von einer Blüte des Wald-Ziests (Stachys sylvatica). Beachte die Pollenernte mit dem Vorderkopf.
Ein Männchen, das zuvor Nektar auf einer Feinstrahl-Aster (Erigeron speciosus) getrunken hat, streckt seine Zunge aus, um den Nektar durch Verdunstung einzudicken.
Synonym: Osmia aenea (Linnaeus 1761)
Osmia caerulescens - Männchen.
Die Männchen dieser Art haben im Gegensatz zu den Weibchen einen eher kupfer- bis bronzefarbenen Körper und sind fuchsrot behaart. Bei sonnigem Wetter kontrollieren sie ständig die Nisthilfen, stets in Erwartung eines schlüpfenden Weibchens. Sie sind meist kleiner und wirken weniger dicht behaart als die gleichzeitig fliegenden Männchen von Osmia brevicornis. Komplexaugen grün. Der Endrand des 6. Segments ist in der Mitte schwach ausgeschnitten und deutlich krenuliert (gekerbt). Größe: 8–9 mm.
Osmia caerulesencs - Männchen frontal
Osmia caerulesencs - Weibchen
Ganz Europa mit Ausnahme des hohen Nordens. In den Alpen bis 1900 m. – In ganz Deutschland. Vor allem in Lagen unter 500 m weit verbreitet.
Waldränder, Waldlichtungen, Streuobstwiesen, ausgedehnte Weinbergbrachen, aufgelassene Steinbrüche, regelmäßig im Siedlungsbereich (synanthrope Art). Als Nistplätze dienen Baumstrünke, abgestorbene Äste, Brombeerhecken, Felswände, Löß- und Lehmwände, Trockenmauern, Reetdächer oder Hauswände.
Nistet in vorhandenen Hohlräumen verschiedenster Art: Fraßgänge in altem Holz; verlassene Nester von Pelzbienen (Anthophora) in Steilwänden oder in der Erde; sonstige Hohlräume in Löß- und Lehmwänden, in Gestein und in Pflanzenstengeln. Besiedelt auch Nisthilfen, z.B. Bohrungen in Holz, Bambusrohr, Schilfstengel, Papphülsen (Innendurchmesser 4–5 mm). Die Nester sind Linienbauten und enthalten 1–7 Brutzellen. Baumaterial für Zellzwischenwände und Nestverschluß ist Pflanzenmörtel aus zerkauten Teilen verschiedener Pflanzen, z.B. Laubblätter von Schwarzerle (Alnus glutinosa), Herzgespann (Leonurus cardiaca), Esparsette (Onobrychis), Luzerne (Medicago sativa) oder Hornklee (Lotus), außerdem Blüten- und Laubblätter von Moschus-Malve (Malva moschata) und Mohn (Papaver). Alte Nester werden wieder benützt.
Ein Weibchen ist vor seinem Nest im Bambusröhrchen gelandet.
Das mit Pollen in der Bauchbürste beladene Weibchen schlüpft in sein Nest zur Verproviantierung der Brutzelle.
Das Weibchen verläßt sein Nest, um den nächsten Sammelflug zu starten.
Die Larve hat schon einen Teil des Proviants gefressen.
Das Futter ist verzehrt und die Larve hat sich in einem leicht durchscheinenden Kokon eingesponnen.
Puppe im geöffneten Kokon.
Nestverschluß aus zerkautem Blattmaterial (Pflanzenmörtel).
Polylektische Art, von Vertretet von 7 Pflanzenfamilien als Pollenquellen bekannt wurden. Fabaceae und Lamiaceae werden deutlich bevorzugt. Außerdem sind Asteraceae und Brassicaceae ohne Kenntnis der jeweiligen Art durch Pollenanalysen belegt.
Ein Weibchen sammelt Pollen von einer Blüte des Wald-Ziests (Stachys sylvatica). Beachte die Pollenernte mit dem Vorderkopf.
[Bilder werden erst beim Start geladen.]
Unter den Kuckucksbienen Stelis ornatula. Regelmäßiger Futterparasit ist auch die Keulhornwespe Sapyga quinquepunctata.
Partiell bivoltin. Die erste Generation fliegt von Mai bis Mitte Juli, eine partielle zweite, weniger produktive Generation von Anfang Juli bis Mitte August. (1987 konnte ich noch am 10. Oktober ein bauendes Weibchen beobachten.) Überwinterung als Imago im Kokon.
Die auch in Dörfern und Städten regelmäßig vorkommende Art ist nach wie vor nicht selten und nicht gefährdet. Im Garten und auf dem Balkon läßt sie sich durch Anbieten entsprechender Nisthilfen ansiedeln.