4–6 mm. Beide Geschlechter im Feld und auf Fotos nicht von ähnlichen Lasioglossum-Arten zu unterscheiden.
Nach Ebmer (1988) eine pontisch-mediterrane Steppenart, die von der Süd-Schweiz bis zum Don und von Mitteldeutschland bis Makedonien verbreitet ist. In Deutschland nur sehr verstreute Nachweise, nordwärts bis Bodenwerder an der Weser. Außerdem Nachweise in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Sehr selten. Am Nistplatz jedoch stellenweise in größerer Zahl (Burger 2011, Dathe 2001, Reder 2004, Schenck 1853, Stoeckhert 1954, Westrich 2006, Winter 1992, 1995).
Offenlandsart. Die Art siedelt in Lebensräumen mit vertikalen Strukturen, das sind v. a. Kiesgruben, Ton- und Kaolingruben oder aufgelassene Steinbrüche. Die Nester werden in Löß- und Lehmwänden angelegt und dort bevorzugt in engen Spalten (Creutzburg & Friedel 2022, Westrich 1990, 2006).
Kiesgrube im Neckartal bei Tübingen (Naturraum »Schönbuch und Glemswald«), dessen Kieskörper mit einer dicken Schicht Lehmboden überdeckt ist. Bei der Ausbaggerung entstanden Steilwände, die Lasioglossum marginellum als Nistplatz dienen.
Die solitäre Art nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde (Westrich 2006).
Eine nach Westen exponierte Steilwand in einer Kiesgrube Im Neckartal bei Tübingen, in der Lasioglossum marginellum nistete.
In dieser Steilwand befanden sich zahlreiche Nester von Lasioglossum marginellum. Auch in dem abgewitterten Material am Wandfuß wurden viele Nester angelegt.
Polylektische Art (7 Pflanzenfamilien).
Bisher bekannte Pollenquellen:
Speziell mit dem Blütenbesuch am Gewöhnlichen Winden-Knöterich beschäftigt sich dieser Tagebucheintrag.
Stoeckhert (1943) nennt Nomada bluethgeni, die ich an einem gut besiedelten Nistplatz nicht nachweisen konnte. Dort flog stattdessen Nomada sheppardana (Westrich 2006).
Die überwinterten Weibchen erscheinen ab Mitte Mai, die Männchen ab Anfang Juli.
Burger, F. (2011): Dritte Checkliste der Bienen (Hymenoptera: Apidae) Thüringens. - Check-Listen Thüringer
Insekten- und Spinnentiere Teil 19: 5–60.
Creutzburg, F. & Friedel, A. (2022): Beiträge zur Wildbienenfauna (Insecta: Hymenoptera: Apiformis) eines
Tonabbaugebietes bei Erfurt-Gispersleben (Thüringen). – Thüringer Faun. Abhandlungen XXVII: 267–282.
Dathe, H. H. (2001): Apidae. S. 143-155 in: Dathe, H. H., Taeger, A. & Blank, S. M. (Hrsg.), Entomofauna Germanica, 4. Verzeichnis der Hautflügler Deutschlands. – Entomol. Nachr. Berichte, Beih. 7: 1–180.
Ebmer, A. W. (1988): Kritische Liste der nicht-parasitischen Halictidae Österreichs mit Berücksichtigung aller mitteleuropäischen Arten (Insecta: Hymenoptera: Apoidea: Halictidae). – Linzer biol. Beitr., 20: 527-711.
Reder, G. (2004): Neu- und Wiederfunde von Stechimmen im Naturraum Nördlicher Oberrheingraben von Rheinland-Pfalz und Hessen (Hymenoptera: Aculeata). – bembix, 18: 26–32.
Schenck, A. (1853): Nachtrag zu der Beschreibung nassauischer Bienenarten. – Jb. Ver. Naturk. Nassau 9: 88–306.
Stoeckhert, F. K. (1954): Fauna Apoideorum
Germaniae. – Abh. bayer. Akad. Wiss.,
N.F.65: 1–87.
Westrich, P. (2006): Beobachtungen an einem Nistplatz von Lasioglossum marginellum (Schenck, 1853) (Hym., Apidae). – Entomol. Nachr. Berichte, 50, Heft 1/2: 55–61.
Winter, R. (1992): Zur Wildbienenfauna des Gothaer Seeberges (Hymenoptera: Apidae). – Abh. Ber. Mus. Nat. Gotha, 17: 83–87.
Winter,
R. (1994): Bemerkenswerte Hymenopterenfunde aus Thüringen. - Abhandlungen und Berichte des
Museums der Natur Gotha 18: 97–100.
Als einen Ubiquisten bezeichnen wir eine Tier-, Pflanzen- oder Pilzart, die eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume besiedelt.