Größe: 7–8 mm. Im Feld nicht von der deutlich selteneren D. inermis zu unterscheiden, zumal beide Arten sich im speziellen Blütenbesuch gleichen. Beim Männchen Sternit 5 am Ende seitlich mit spitzem Zahn. [Großansicht: auf Bild klicken]
Dufourea dentiventris, Männchen in Frontalansicht.
Dufourea dentiventris, Weibchen in Frontalansicht.
In Deutschland aus allen Regionen bekannt und weit verbreitet, jedoch im Norden Deutschlands keine aktuellen Nachweise. Schwerpunkt der Verbreitung in den Mittelgebirgen. Mäßig häufig. – Österreich, Schweiz.
Überwiegend Waldränder, aber auch Magerrasen in Waldnähe, in den Mittelgebirgen auch waldnahe Straßenböschungen, mit Schafen extensiv beweidete Magerrasen (Wacholderheiden), aufgelassene Steinbrüche. Als Nistplätze kommen sandig-lehmige Böschungen und Wegränder in Frage.
Eine glockenblumenreiche Magerwiese im Mittleren Schwarzwald, Lebensraum von Dufourea dentiventris (und Melitta haemorrhoidalis). [Für Großansicht auf Bild klicken]
Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde. Nestarchitektur unbekannt.
Oligolektische, auf Campanulaceae spezialisierte Art. Pollenquellen: Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia), Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia), Büschel-Glockenblume (Campanula glomerata), Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium), Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare); vermutlich auch Sandglöckchen (Jasione). – Beide Geschlechter schlafen in den Blüten von Glockenblumen.
Die Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) ist die am häufigsten von Dufourea dentiventris genutzte Pollenquelle.
Dufourea dentiventris. Ein Weibchen erntet in der Blüte der Rundblättrigen Glockenblume (Campanula rotundifolia) den Pollen von der Griffelbürste.
Biastes truncatus.
Univoltin. Flugzeit von Mitte Juli bis Anfang September.
Aufgrund ihrer Abhängigkeit von ausreichend großen Beständen von Hochsommer-Glockenblumen und ihr vorwiegendes Auftreten an sonnigen, strukturreichen Waldrändern, ist die relativ seltene Art in Baden-Württemberg besonders durch die Zerstörung ihrer Lebensräume gefährdet. In den Mittelgebirgen wie dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb ist die Bestandessituation noch einigermaßen zufriedenstellend. Die Art kommt auch in einer Reihe von Naturschutzgebieten vor.
Rote Liste Deutschland: Gefährdet (3).
Westrich, P. (2019): Die Wildbienen Deutschlands.– 2., aktualisierte Auflage, 824 S., 1700 Farbfotos. Stuttgart (E. Ulmer).
Der Gesamtlebensraum einer Wildbienenart setzt sich meist aus mehreren für die Weibchen erreichbaren Teillebensräumen (Nistplatz, Futterraum, Baumaterialstelle) zusammen. Solche Arten bezeichnet man als Teilsiedler.