Männchen 9–12 mm. Männchen im Feld nicht von ähnlichen Andrena-Arten zu unterscheiden. Weibchen 12–14 mm. Durch die im frischen Zustand leuchtend fuchsrote Behaarung mit keiner anderen Andrena-Art zu verwechseln; Behaarung dicht und lang, auf Thorax und den Tergiten rostrot, auf dem Kopf und der Körperunterseite schwarz; Endfranse und Schienenbürste schwarz. [Großansichten: auf Bild klicken]
Verbreitung
In Deutschland weit verbreitet und häufig, von der Ebene bis in die höheren Lagen der Mittelgebirge.
Lebensraum
Lichte Wälder, Waldränder, Hochwasserdämme, Weinberge. Siedlungsschwerpunkt aber in Dörfern und Städten (Gärten, Parks). Die Nester werden meist an nicht oder nur schütter bewachsenen, sonnigen oder halbschattigen Stellen angelegt, z. B. in Wegen, an Wegrändern, in Pflasterfugen, unter Hecken, am Fuße von Gartenmauern, aber auch in Parkrasen, in Großstädten inmitten von Wohnblocks.
Ein gut besiedelter Nistplatz von Andrena fulva in einer Wohnanlage in Berlin (Foto: M. Bramke). [Für Großansicht auf Bild klicken]
Nistweise
Nistet in selbstgegrabenen Hohlräumen in der Erde, unter günstigen Bedingungen auch in größeren Kolonien (über 1000 bauende Weibchen, bis zu 50 Nester pro Quadratmeter). Der Hauptgang kann bis zu 55 cm tief in den Boden reichen. (Alfken 1915, Gusenleitner 1985, Kettner 1968, Klausnitzer 1976, 1982, Müller 1944, Paxton 1991, Paxton & Pohl 1999, Perkins 1919, Schröder 1922, Wagner 1937, eig. Beob.)
Blütenbesuch
Ausgesprochen polylektische Art (13 Pflanzenfamilien) (vgl. Chambers 1968, Westrich 2016).
Pollenquellen:
- Aquifoliaceae
- Stechpalme (Ilex aquifolium)
- Berberidaceae
- Berberitze (Berberis vulgaris)
- Brassicaceae
- Raps (Brassica napus)
- Rübsen (Brassica rapa)
- Buxaceae
- Buchsbaum (Buxus sempervirens)
- Caprifoliacee
- Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
- Celastraceae
- Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
- Fagaceae
- Eichen (Quercus)
- Grossulariaceae
- Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
- Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
- Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum)
- Plantaginaceae
- Persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
Ranunculaceae
- Scharbockskraut (Ranunculus ficaria)
- Rosaceae
- Zweigriffliger Weißdorn (Crataegus laevigata)
- Süßkirsche (Prunus avium)
Pflaume (Prunus domestica)
- Schlehe (Prunus spinosa)
- Gewöhnliche Zwergmispel (Cotoneaster integerrimus)
- Kanadische Felsenbirne (Amelanchier canadensis)
- Salicaceae
- Sal-Weide (Salix caprea)
- Bruch-Weide (Salix fragilis)
- Sapindaceae
- Feld-Ahorn (Acer campestre)
- Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
Besonders häufig trifft man die Art beim Besuch von Stachel- oder Johannisbeeren.
Ein Männchen von Andrena fulva sonnt sich auf einem Strauch.
Ein Männchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Stachelbeere (Ribes uva-crispa).
Ein Männchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Persischem Ehrenpreis (Veronica persica).
Ein Weibchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Johannisbeere (Ribes grossularia).
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Heidelbeere (Vaccinium myrtillus).
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Blütenbesuch an Buchs (Buxus sempervirens).
Ein Weibchen von Andrena fulva bei der Pollenernte an der Lavendel-Weide (Salix elagnos).
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus).
Ein Weibchen von Andrena fulva sammelt Pollen an einer Berberitze (Berberis).
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Gewöhnlichem Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus).
- Andrena fulva
Ein Männchen von Andrena fulva sonnt sich auf einem Strauch.
- Andrena fulva
Ein Männchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Stachelbeere (Ribes uva-crispa).
- Andrena fulva
Ein Männchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Persischem Ehrenpreis (Veronica persica).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva trinkt Nektar an Johannisbeere (Ribes grossularia).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Heidelbeere (Vaccinium myrtillus).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Blütenbesuch an Buchs (Buxus sempervirens).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva bei der Pollenernte an der Lavendel-Weide (Salix elagnos).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva sammelt Pollen an einer Berberitze (Berberis).
- Andrena fulva
Ein Weibchen von Andrena fulva beim Pollensammeln an Gewöhnlichem Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus).
Kuckucksbienen
Nomada signata, Nomada panzeri.
Phänologie
Univoltin. Flugzeit von Ende März bis Mitte Mai. Überwinterung als Imago (Bradley 1894).
Literatur (Auswahl)
Bradley, R.C. (1894): Andrena cineraria and fulva in the imago state in December. – The Entomologist’s monthly Magazine 30: 63.
Kettner, F.W. (1968a): 189. (Hym. Apidae). Abweichender Nesthügelbau bei Sandbienen. – Bombus, 2: 168.
Müller, Hans (1944): Beiträge zur Kenntnis der Bienenfauna Sachsens (Hym. Apid.). – Mitt. dtsch. ent. Ges. 13: 65–108.
Paxton, R.J. (1991): Profile of a solitary bee: Andrena fulva. – Bee World 72: 11–18; Cardiff.
Paxton, R.J. & Pohl, H. (1999): The tawny mining bee, Andrena fulva (Müller) (Hymenoptera, Andrenidae), at a South Wales field site and its associated organisms: Hymenoptera, Diptera, Nematoda and Strepsiptera. – Brit. J. Ent. Nat. Hist. 12: 57–67.
Westrich, P. (2016): Die Sandbiene Andrena fulva (Hymenoptera, Apidae) als Pollensammler am Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus). – Eucera 10: 27–28.